Elternberatung

 

Kinder werden in eine Familie hineingeboren, damit sie von diesen Menschen in liebevoller Verbundenheit begleitet werden können.

Kinder sind vollständige Wesen. Sie sind kein unbeschriebenes Blatt, dass erst durch Deine Handschrift einen Inhalt erfährt.

 

Das bedeutet unter anderem, dass die Erfahrungen, die Du in Deinem eigenen Leben gemacht hast und das etwas, was Dir geholfen hat, für Dein Kind keineswegs in dieser Weise zutreffen muss.

 

Um der Einzigartigkeit Deines Kindes gerecht zu werden, ist es notwendig, alle Erwartungshaltungen loszulassen, und sich stattdessen an den Bedürfnissen und Wünschen Deines Kindes zu orientieren. Nur so kannst Du erleben, welche Lichtkraft und Stärken Dein Kind in sich trägt, kannst sich daran erfreuen und auch von Deinem Kind lernen. 

 

Kinder sind keine „unzivilisierten Wesen“, die erst durch Dich in Form gebracht und „erzogen“ werden müssen. Sie tragen alle Weisheit bereits in sich.

 

Wenn Dein Kind häufig krank ist, wenn Probleme in der Schule auftreten, wenn Deinem Kind verhaltensauffällige Merkmale wie ADS oder ADHS attestiert werden, dann bedeutet das nicht, dass Dein Kind fehlerbehaftet und nicht gut genug ist.

 

Es bedeutet, dass Dein Kind sich von Dir und/oder anderen Menschen nicht auf allen Ebenen akzeptiert, verstanden und geliebt fühlt und entsprechende Schutzmechanismen errichten muss.

Wenn Eltern die eigenen Ängste, Bedürfnisse und Wünsche auf das Kind projizieren, hat das nichts mit "Schuld" zu tun, sondern ist die Folge von eigenen bindungstraumatischen Verletzungen. Menschen, die Traumafolgen tragen, spüren die Notwendigkeit ihr Kind zu kontrollieren und zu formen und haben nicht die Kapazität davon auszugehen, dass ihr Kind sich wundervoll entwickelt, wenn sie es dabei nicht stören.

 

Wenn sich Dein Kind mit Dir sicher fühlt, sich von Dir gesehen, respektiert und geliebt weiß, ist es auch bereit, sich voller Vertrauen mit allen Fragen und Unsicherheiten an Dich zu wenden. Es kann dann Deine Empfehlungen oder Weisheitsimpulse annehmen, zu dem erblühen, was wesenseigen in ihm angelegt ist und die Welt mit seinen einzigartigen Gaben und Talenten beschenken.


Die Aufgabe der Eltern ist es nicht, ihr Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.